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Info zum Shooting




Space Face MIC. Allen bekannt die diese HP kennen.



DAS müsst ihr schon lesen, damit ihr wisst, wie und wieso es zu diesen Photos kam, weil, geplant war nämlich was GANZ anderes, mit H.R.Gigers Segen dann noch. Aber... erstens kommt es anders, zweitens als man denkt.

H.R.Giger. Mutter vieler Monster und Mönsterchen

Für die, welche nicht wissen wer H.R.Giger ist: Von ihm stammen z.b. die Figuren in den Alien-Filmen und zahlreiches an Skulpturen etc.

Also, ich war mal in Chur und entdeckte, dass Giger da eine Bar hatte. Eine Bar in eben seinem Styl. Mir kam die Idee, mit tollen Photomodellen dahin zu gehn um Photos zu machen. Unsere Photomodelle in der Giger-Bar und dessen Kulisse. Eine feine Idee. Ich fing an zu telefonieren. Mit dem Boss in der Bar, und mit Giger selbst. Giger meinte, ich soll doch besser ins Museum gehn in Gruyeres, da sei es heller, bunter und allgemein idealer um Photos von Models zu machen. Die Bar hingegen ist dunkel, alles dunkle Möbel, auch der Boden, die Wände und alles. Mir gefiel sein Vorschlag, zudem war mir bis dahin unbekannt, dass es ein Giger-Museum gab.

Also fing es an. Meine Phantasie und ich hatten bald die idealen Models dazu gewählt, welche mit Freude und überzeugung zugesagt hatten da mitzuwirken, auch weil sie selbst Fan von Gigers Kunst sind. Ich hatte mit Giger einigemale telefoniert, und während ich bei einem dieser Gespräche ihn zu überreden versuchte, weil ich doch mit Scheinwerfer und alles antraben wollte, und er, wie er sagte, gleichzeitig meine Homepage anschaute, meinte er, ich sei wirklich eine Künstlerin.

Nach einigen Telefonaten dann, gab er mir seine mündliche Zusage und das Okay dazu, in seinem Museum Photos von den Models zu machen. Ohne Scheinwerfer und grosses getue. Das freute mich natürlich, denn es ist schon klar, dass man in Museen eigentlich keine Photos machen darf. Das ist die allgemeine Regel. Darum liess ich nicht locker bis mir Giger zusagte.

Ja und dann, an einem Samstag, war das Shooting geplant. Nach vielen intensiven Vorbereitungen gingen wir alle dahin, von Zürich nach Gruyeres. Die Models waren absolut toll kostümiert, geschminkt, geschmückt und voll motiviert. Wir kamen da an, spazierten zum Museumeingang, und dann kam der Drachen. Das wohl gröbste Monster der Schaffung. Verkörpert in weiblicher Gestallt als Wächter des Schlosses in dem das Museum war. Allergisch gegen Photokameras und alles was damit zu tun hat. Und wohl auch gegen junge, noch frische Menschen. So sehr, dass sie uns nicht glaubte, dass Giger selbst mir das Okay und die Zusage gegeben hatte von den Models im Museum Photos zu machen. Ohne was rumzuschieben, ohne zusätzliche Scheinwerfer. So wie es abgesprochen war. Nur hatte Giger selbst etwas vergessen. Nämlich den Drachen zu informieren, dass wir kämen. Ich wollte telefonieren. Der Drachen versuchte mir das zu verbieten. Mit Geschrei und Gespuke wollte sie mir verbieten zu telefonieren. Ich wollte klären was Giger mir zugesagt hatte und dasselbe der Drachen uns verweigerte.
Ohne Erfolg, denn Giger war nicht zu erreichen um die Zeit. Nach ringen und warten, Cafe im Chalet, hoffen meinerseits und sinkender Motivation der Models, war es klar, dass Giger kein Interesse zeigte ob wir nun reinkämen oder nicht. Nicht mal sein Assistent konnte noch helfen, der mir ja auch ganz sympatisch, locker und entgegenkommend erschien. Denn dieser hatte paarmal vermittelt zwischen Giger und mir.

Nun, langsam aber sicher, wurde die Situation klar. Giger machte leere Versprechungen, sagte Ja, meinte aber Nein. Gab seine Zusage, und hatte niemanden Informiert, dass wir kämen. Somit ist unser lang geplantes und intensiv vorbereitetes Shooting in den Schnee gefallen. Denn in der Zeit wo wir da beim Schloss warteten um ev. doch noch etwas hinzukriegen, schneite es wie an Frau Holles grössten Schütteltagen. Bestimmt etwa 15 cm Neuschnee innert einer Stunde! Wir haben uns dann entschlossen an der Raststätte Gruyeres ein öffentliches Photoshooting zu machen. Denn das ist doch auch immer wieder was feines, wenn sich die Leute hinter den Photographen sammeln und neugierig zuschauen was abgeht. Zudem ist es toll zu sehn, wie die Models davon zu überzeugen sind, sie seien ganz allein, hier und jetzt, und könnten also vollkommen hemmungslos in Pose gehn.

Natürlich waren wir alle ziemlich enttäuscht. Aber wenigstens war es eine schöne Vorfreude während der Vorbeitungszeit. So gingen wir dann alle nach Hause, und vorbei war der Spass. Mir aber zuwenig! Ich wollte das so nicht auf mir sitzen lassen. Ich hatte Gigers Okay erhalten. Ich wollte klären wieso und was da schiefgelaufen war.

Und darum:
Ging ich am nächsten Tag, es war ein kalter Sonntagnachmittag, mit Hundi spazieren. Und grad so rein zuuuufällig an H.R.Gigers Haus vorbeigekommen. Natürlich nicht ohne an die Tür zu gehn und die Klingel etwa 4x zu drücken bis diese dann geöffnet wurde. Ich wollte nur testen ob sie auch funktioniert, die Klingel, erstaunlich, sie tat es.

An der Tür war ein Schild: **Vorsicht bissiger Hund** Heranspaziert kam erstmal ein süsses kleines Kätzchen und begrüsste Hundi.
Das Haus selbst liess vermuten, dass nur einer der sonderlichen Art tatsächlich darin wohnen könnte.
Es sieht, ohne zu übertreiben, so aus, als ob seit mindestens 20 Jahren keiner mehr das Haus bewohnte. Alle Fensterläden geschlossen und Brombeerstuden mit den Läden und Fassadenrissen verwachsen. Rund ums Haus ein riiiesen Puff von seit Jahren daliegenden Sachen, faulende Holzstücke von irgendwelchen Skulpturen und alles totaaaal verwachsen und undurchdringbar, ausser für eine kleine Katze vielleicht. Dann, eine grossgewachsene schlanke junge Frau, Gigers Freundin, öffnete nach 4x klingeln die Türe, auf die eine von Spinnhuppelen überwachsene Überwachungskamera gerichtet war, machte diese ganz weit auf und strahlte mir mit einem freundlichen, sehr hübschen und lächelndem Gesicht entgegen. Sie hatte schönes gekräuseltes, braunes, langes Haar und war geschmückt von Firlefanzschmuck um den Hals, an den Armen und den Ohren hängend. Ihr Anblick war angenehm, frisch eigentlich und freudig. Es machte mich neugierg, wie eine Gestallt wie ihre dahin gefunden hat. Denn ihre Ausstrahlung passte so gar nicht zu dem Rockytockyhaus.

Nach einigen gesprächigen Sätzen mit warmem Inhalt und der bestätiging von ihr, dass unsere Idee doch harmlos gewesen wäre im Museum die Models zu photographieren, kam Giger persönlich an die Tür und meinte: "Es isch chalt, mach die Türe zue. Es bringt nur Kälte!" Im Motzmotz-Ton. In dünnem schwarzem Hemd und Hose, ohne etwas an den Füssen, stand der nun da in der Tür. Schuppig, runzlig und mit Zwänzgabachtilätsch, Mister H.R.Giger. Ich grüsste ihn freundlich mit meinem hmmmfeinfreundlichen Ton halt, der ja kann. Und mit der Bemerkung erstmal: "Jaaa Herr Giger, es ist kalt weil es Winter und Türe weit auf ist." Giger meinte weiter, was denn sei und ob ich denn nicht bemerkt hätte, dass er doch eigentlich nicht wollte, dass im Museum photographiert wird. Ich sagte ihm, wieso er mir dann bei den telefongesprächen zugesagt hatte und mir sein Okay gab?

Wieso dass er mir denn nicht einfach direkt hätte sagen können NEIN, WILL ICH NICHT. Statt, Ja, wir könnten Photos machen von den Models. Er meinte dann: Ja das sei schon richtig, dass er Ja gesagt hätte. Ob man mir denn so deutlich *Nein* sagen müsse?, fragte Giger. Und ich: He ja klar, solange ich kein Nein kriege, nutze ich jede Faser um das zu erreichen was meine Idee ist! Zudem sage man doch üblicherweise Nein damit ein Nein verstanden wird, oder? Jedenfalls nicht das Gegenteil.

Nun, Giger ist einer der nicht Nein sagen kann, trotz er NEIN meint. Wohl rechnete er auch nicht damit, dass ich so einfach an seine Türe klingeln komme. Und klingle bis jemand aufmacht. Und das an einem Sonntagnachmittag, und ich nicht einfach so unbeholfen dasteh. Denn es entstand schnell ein nettes Gespräch mit seiner Freundin Carmen, und das gefiel wohl nicht nur mir.

Und, was lernen wir daraus?
Ja.
Und was hab ich dabei gelernt? Ich persönlich, hatte mein Wütchen schnell mal im Schnee liegen lassen. Denn es war sooo schön sich in frisch gefallenem Schnee zu wälzen und mich daran zu freuen.